Seit vielen Jahren hat das Locheisen in der Materialverarbeitung seinen festen Platz und ermöglicht das manuelle oder maschinelle Lochen von verschiedenen Materialien. Bekanntester Vertreter der Locheisen ist der typische Papierlocher im Büro, bei dem es sich genauer gesagt um einen Stanzlocher handelt.
Was ein Locheisen genau ist
Das Prinzip eines Locheisens ist immer dasselbe. Es besteht aus einem hohlen Metallzylinder, der Lockpfeife genannt wird. Dieser Metallzylinder gibt die Grösse des Loches vor, das ausgestanzt wird und ist an seinem unteren Ende geschärft. Der Zylinder ist dann, je nach Werkzeugtyp, mit dem Kocheisen verbunden, um für den Vorgang des Lochens, in Position gebracht zu werden. Durch Druckausübung wird dieser Hohlzylinder dann auf das Werkstück aufgebracht, um das entsprechende Loch auszustanzen. Typische Materialien, aus denen mit einem Locheisen ein Loch ausgestanzt wird, sind Leder, dünne Holzstücke, Papier, Metallfolien und verschiedene Kunststoffe. Locheisen kommen in Industrie und Handwerk dabei in sehr unterschiedlichen Formen und Werkzeugtypen vor. Während ein Lederverarbeiter zum Beispiel eine Lochzange verwendet, um Löcher in einen Gürtel zu stanzen, verfügt die Industrie über sehr ausgefeilte Maschinen, in denen Locheisen eingesetzt werden.
Traditionelles Handwerkszeug mit vielen Einsatzmöglichkeiten
Obwohl das Locheisen eine lange Geschichte hat, und schon vor Jahrhunderten in verschiedenen Handwerksberufen eingesetzt wurde, ist es auch heute noch weit verbreitet. Neben dem Handwerk hat insbesondere die verarbeitende Industrie einen grossen Bedarf an Locheisen. Sichtbar ist dieses Werkzeug dabei jedoch immer seltener, da es hier häufig in verschiedene Maschinen integriert ist. Und der Arbeitsschritt des Lochens von Materialien oft mit anderen Arbeitsschritten von einer Maschine in einem Arbeitsgang erledigt wird. Die Technologie des Locheisens wird also auch in modernen Industriemaschinen benötigt und ist selbst für die Anfertigung aktueller Produkte nicht wegzudenken. Lediglich dem klassischen Papierlocher im Büro steht dank Digitalisierung und dem Trend zum papierlosen Geschäftsverkehr eine ungewisse Zukunft bevor und seine Verbreitung dürfte in den nächsten Jahren stark abnehmen.